World of Banksy – Das Banksy Museum Paris

World of Banksy Paris – lädt während der Klassenfahrt nach Paris dazu ein, in die Welt des wohl geheimnisvollsten Künstlers unserer Zeit einzutauchen.

Paris – die Metropole der Mode, der Kirchen und Museen, ist gleichzeitig auch eine der pulsierendsten Hauptstädte der Street Art. Kreative Werke und kühne Innovationen lassen sich hier an jeder Ecke entdecken. Von den Mauern des historischen Viertels Montmartre bis zu den modernen Fassaden im 13. Arrondissement – die Stadt der Liebe ist eine lebendige Leinwand. Ein besonderes Highlight für Fans urbaner Kunst ist das Banksy Museum Paris, das die Werke des berühmten Street-Art-Künstlers auf eindrucksvolle Weise präsentiert. Nicht nur Urban-Art-Enthusiasten unter den Schülern bietet das Banksy Museum eine schöne Gelegenheit, während der Klassenfahrt nach Paris in die Welt eines der einflussreichsten und subversivsten Künstler unserer Zeit einzutauchen.

Wer ist eigentlich Banksy?

Banksy ist wahrscheinlich der bekannteste Urban-Artist unserer Zeit. Wobei von bekannt im eigentlichen Sinne des Wortes keine Rede sein kann. Banksy – das ist ein Pseudonym, ein Geist. Ein Phantom der provokativen Botschaften und ein ungreifbarer Chronist sozialer Ungerechtigkeiten. Fast alles an Banksy bleibt im Verborgenen, nur seine sozialkritischen Stencils sind offensichtlich.

Doch wer steckt wirklich hinter dem Pseudonym? Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn neue Werke des geheimnisvollen Graffitikus auftauchen. Sein richtiger Name könnte Robert Banks lauten oder Robin Gunningham. Er könnte Teil eines Kollektivs sein oder eine Frau – man weiß es nicht. Sicher scheint nur, dass er aus Bristol stammt, wo er in den 1990er-Jahren der Bristol’s DryBreadZ Crew beitrat. Und ab den 2000er-Jahren mit kontroversen Aktionen in das Licht einer breiteren Öffentlichkeit trat. Sein Gesicht jedoch wurde nie offenbart, und manche fragen sich, ob es sich bei Banksy wirklich um einen einzigen Menschen handelt.

Banksy ist ein Schatten, ein Street-Art-Schelm, der einmal als anonymer Straßenhändler in New Yorks Fußgängerzone seine Werke für einen Schleuderpreis verramscht hat, um gegen den inflationär teuren Kunstmarkt zu intervenieren. 60 Dollar für eine handsignierte Leinwand – und lediglich eine arglose Passantin griff zu. Einmal stellte er inkognito ein eigenes Gemälde im Museum of Modern Art in New York aus, ein anderes Mal verteilte er gefälschte Geldscheine mit dem Bildnis von Lady Di darauf. Unvergessen auch der spektakuläre Streich mit dem sich selbst zerstörenden Stencil „Mädchen mit Ballon“, das sich bei einer Auktion schredderte. Ein Mechanismus im Rahmen zerstörte das Werk unmittelbar, nachdem der Hammer bei 1,3 Millionen Euro gefallen war.

Fakt ist: Die Kunst von Banksy ist kaum zu ignorieren. Seine provokanten Bilder zieren nicht nur Mauern in zahlreichen Metropolen weltweit, sondern finden in den renommiertesten Galerien ihren Platz – und kosten längst Millionen. Der britische Künstler, der seine Identität seit Jahrzehnten so erfolgreich geheim hält, steht mittlerweile eben nicht nur für Straßenkunst und Kapitalismuskritik, sondern gleichzeitig auch für Kommerz.

The World of Banksy in Paris

Das Banksy Museum Paris, offiziell bekannt als The World of Banksy, befindet sich am rechten Seineufer im 9. Arrondissement am Fuß des Montmartre. Nur wenige Schritte von der weltberühmten Oper Palais Garnier entfernt. Ein Viertel, das für seine pulsierende und vor Kreativität sprühende Kunstszene bekannt ist.

Das Museum bietet während der Klassenfahrt nach Paris ein immersives Erlebnis der Extraklasse. Was 2021 als temporäre Ausstellung begann, hat sich mittlerweile zu einer festen Institution entwickelt. Die Organisatoren der ursprünglichen Wanderausstellung, die bereits durch zahlreiche Städte tourte, beschlossen, dass diese Werke ein dauerhaftes Zuhause verdienen. So wurden mehrere Museen in europäischen Metropolen eröffnet – eines davon nun hier am Fuße des Montmartre.

Das Museum präsentiert über 100 Werke des berühmten britischen Street-Art-Künstlers. Die Ausstellung bietet eine immersive Erfahrung, bei der die Schüler durch verschiedene urbane Szenografien geführt werden. Diese nachgebildeten Kulissen zeigen Banksys ikonischste und subversivste Kunstwerke aus unterschiedlichen Städten und Epochen. Auf einer Fläche von 900 m² erstreckt sich die Ausstellung mit lebensgroßen Wandgemälden und detaillierten Installationen.

Und auch bei dieser, wie bei allen anderen Banksy-Ausstellungen, stellt sich dem Besucher immer die Frage: Wie viel Original darf es eigentlich sein? Im Prinzip ist hier alles nur geklaut. Wie in fast jeder anderen Banksy-Ausstellung auch. Ein durchaus logischer Ansatz: Ein echter Banksy sollte sich schließlich auf der Straße befinden. Außerdem existiert ein Großteil der Werke, die in der Ausstellung gezeigt werden, ohnehin nicht mehr im Original. Sie wurden entweder zerstört oder entwendet. Alle der über 100 Graffitis, Fotografien, Skulpturen und Drucke sind eigens für diese Schau in Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern reproduziert worden. Eine offizielle Genehmigung des anonymen Künstlers gibt es nicht. Die Organisatoren berufen sich ganz kühn auf Banksys legendäres Bonmot: „Copyright is for losers.“ Denn auch das gehört zur Street-Art-Attitüde des Phantoms, solche Ausstellungen grundsätzlich nicht zu autorisieren. Nicht zuletzt, um den Nimbus der Anonymität zu wahren.

Aber auch wenn keine Originale zu sehen sind, bietet die Ausstellung einen tiefen Einblick in Banksys subversive Kunst. Die kurzweilige Schau bringt sein Werk den Besuchern – ob Schulklassen oder eingefleischten Fans – so nah wie selten zuvor. Und bei der Fülle an Werken gibt es selbst für Kenner noch Neues zu entdecken.

Zu den jeweils aktuellen Öffnungszeiten und Preisen bitte HIER entlang.

Tipp: Wer nach dem Besuch im Banksy Museum Paris noch tiefer in die Welt der urbanen Kunst eintauchen möchte, sollte einen Abstecher zu Fluctuart machen – dem ersten schwimmenden Urban-Art Museum der Welt, direkt an der Seine gelegen.

Street Art auf der Seine: Paris’ erstes schwimmendes Museum begeistert

Fluctuart, das erste schwimmende Street Art-Museum in Paris, hat direkt beim Invalidendom angelegt. Und es ist für alle Besucher kostenlos!

Fluctuart, das erste schwimmende Urban Art-Museum, hat direkt beim Invalidendom angelegt. Dauerhaft. Und es ist für alle Besucher komplett kostenlos!

Damit hat Paris sein erstes und echtes Centre d’Art Urban. Ausnahmsweise mal kein Zentrum für moderne Kunst oder traditionelle Malerei, sondern das, was viele Schulklassen während der Klassenfahrt nach Paris wirklich interessieren dürfte: Street Art.

Was Urban Art und Street Art betrifft, ist eine Metropole wie Paris natürlich eine einzige, große Freiluftgalerie. Aber nirgendwo sonst in Paris bekommt man die verschiedenen Formen von Street Art so komprimiert geboten. Fluctuart ist das erste Museum an der Seine, das eine komplette Sammlung urbaner Kunst präsentiert. Und was für eine. Die Schüler können hier in einer Dauerausstellung die Werke der größten internationalen Acts bestaunen. Mit den Pionieren des Graffiti eröffnet der Rundgang durch die Dauerausstellung: Von Rammellzee und Futura 2000 führt die Route zu internationalen Acts wie Banksy, Clet, Dran, Shepard Fairey, JR, Keith Haring oder Invader, um nur einige zu nennen. Mit einem umfassenden Einblick in die Geschichte und derzeitige Realität der Urban Art. Dazu kommen wechselnde Ausstellungen mit jungen, gerade erst State-of-the-Art Street Art-Artists aus dem Großraum Paris und aus ganz Frankreich.

Auf 1000 m² und drei Ebenen hat sich Fluctuart hier ausschließlich der urbanen Kunst gewidmet. Eine permanente Sammlung der größten Namen der Street Art. Dazu kommen 3-4 große Ausstellungen pro Jahr. Dazu ein kleines Restaurant mit Bar, eine spezialisierte Buchhandlung, Veranstaltungen, Workshops. On Top ein Rooftop, von dem man bei einem Kaltgetränk einen Sonnenuntergang über der Seine und einen unglaublichen Blick auf das Grand Palais, den Trocadéro und sogar den Eiffelturm genießen kann. Und am Wochenende, manchmal auch unter der Woche, legen hier DJs auf. Fluctuart ist damit der perfekte place to be, um die kreative Seite der Seine während einer Klassenfahrt nach Paris hautnah zu erleben.

Tipp 1: Dieses Museum ist ideal für einen Besuch am Abend, wenn alle anderen Museen und Sehenswürdigkeiten geschlossen sind. Zusätzlich gibt es abends oft Live-Musik oder einen DJ. Auf der Website man die aktuellen Informationen zur Running Order und den Acts.

Tipp 2: Mit der kostenlosen Smartify-App kann man die Kunstwerke in Fluctuart wie einen QR-Code scannen und bekommt interessante Hintergrundinformationen direkt auf dem Smartphone angezeigt.

Praktische Informationen

Öffnungszeiten

In den Sommermonaten ist Fluctuart täglich von Mittag bis Mitternacht geöffnet, in den Wintermonaten jedoch nur von Mittwoch bis Sonntag.

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln 

Das Museum ist leicht mit der U-Bahn zu erreichen. Aussteigen kann die Klasse an folgenden Metrostationen:
1. Invalides (wenn man mit der Linie 8, 13 oder der RER C fährt)
2. Champs-Élysées Clemenceau (wenn man mit der Linie 1 oder 13 fährt)
3. Franklin D. Roosevelt (wenn man die Linie 1 oder 9 nutzt)

Extra-Tipp: Die Macher von Fluctuart haben dasselbe Konzept gleich nochmal umgesetzt. Quai de la Photo heißt das neue schwimmende Kunstzentrum, das der Fotografie gewidmet ist und im Juli 2023 seine Pforten geöffnet hat. Ein paar Kilometer flussauf von Fluctuart liegt der Kulturkahn auf der Seine vor der Bibliothèque nationale de France im 13. Arrondissement. Hier gibt es kostenlose Ausstellungen, die zeitgenössische Fotografie in den Vordergrund stellen. Dazu kommen Begegnungen, Konzerte und Konferenzen. Der Eintritt ist auch hier für alle Besucher frei.

Louvre – Die Mona Lisa kommt in den Keller

Mona Lisa - während der Klassenfahrt nach Paris könnten die Schüler Leonardo da Vincis berühmtestes Gemälde künftig in einem separaten Raum im Keller des Louvre bestaunen.

Der Louvre ist das größte, das bekannteste, das meistbesuchte Museum der Welt mit 9 Millionen Besuchern jährlich. Und 80 Prozent der Besucher sind wegen der rätselhaften Frau mit dem feinsinnigen Lächeln hier. Und diese Besucher sind derzeit oft bitter enttäuscht. Dabei bleibt das Lächeln der Mona Lisa eines der größten Rätsel der Kunstgeschichte. Ein Lächeln, so geheimnisvoll, dass es den Betrachter immer wieder aufs Neue in seinen Bann zieht. Manche Schüler mögen darin eine tiefgründige Melancholie erkennen, während andere einen subtilen Spott sehen. Der Blick der Mona Lisa durchdringt auf eine berührende Weise, während sie selbst weiterhin geheimnisvoll bleibt.

Geschichte eines Meisterwerks

Fakt ist, das Lächeln der Mona Lisa spiegelt die außergewöhnliche Fähigkeit von Leonardo da Vinci wider, menschliche Emotionen in beispielloser Vollendung auf Leinwand zu bannen. Der Ausnahmekünstler und berühmtesten Universalgelehrte aller Zeiten malte das Bildnis in den Jahren zwischen 1503 und 1506. Man vermutet, dass es sich bei der dargestellten Frau um Lisa Gherardini, die Ehefrau eines Florentiner Kaufmanns handelt. Zu einer Zeit, in der das Sujet der allermeisten Künstler religiös oder mythologisch inspiriert war, entschied sich da Vinci dafür, ein einfaches Bildnis einer Frau zu erschaffen. Und legte damit den Grundstein für die Entwicklung des Porträts als eigenständige Form der bildenden Kunst.

Schon die Technik – Sfumato – die als eine von vier Maltechniken die Malerei der Renaissance prägen sollte, war innovativ. Linien werden dabei verschleiert und aufgeweicht, um einen einzigartigen Effekt von Tiefe und Schatten zu erzeugen. Die Konturen gehen sanft verloren und verleihen dem Porträt eine einzigartige geheimnisvolle Aura.

Der Titel des Gemäldes entstand übrigens aufgrund eines Tippfehlers. Die korrekte Bezeichnung wäre „Monna Lisa“ (übersetzt „Frau Lisa“) abgeleitet vom Namen des vermeintlichen Modells – Lisa del Giocondo.

Trotz all dieser Informationen bleibt vieles über die Entstehung der Mona Lisa so geheimnisvoll wie ihr Lächeln. Es gibt kaum dokumentierte Aufzeichnungen über Leonardos Schaffensprozess und die genaue Identität der dargestellten Frau ist im Grunde immer noch ein Mysterium. Leonardo da Vinci begann mit der Arbeit an diesem Porträt um das Jahr 1503 herum und vollendete es erst etwa drei Jahre später. Es wird angenommen, dass er sie in seinem Studio in Florenz porträtierte. Als er auf Einladung von König Franz I. nach Frankreich zog, begleitete ihn die Unergründliche dabei. Historische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass da Vinci das Porträt einer geheimnisvollen Frau mit nach Frankreich brachte.

Nach Angaben des Louvre-Museums kaufte Franz I. das Gemälde 1518 von Leonardo. Seitdem bildete die Mona Lisa einen Teil der königlichen Sammlungen und wurde unter Ludwig XIV. im Schloss Versailles ausgestellt. Bestandteil des Louvre wurde sie erst im Jahre 1797. Und sorgt seitdem, wie so viele unerreichbare Schönheiten, für reichlich Kummer bei denen, die ihre Nähe suchen.

Ein Séparée für die Geheimnisvolle

Leonardo da Vincis berühmtes Porträt ist die Hauptattraktion des Louvre und macht das Museum zu einem der meistbesuchten Kunststätten der Welt. Das nur 77x53cm kleine Gemälde hängt im eleganten Salles des États, an der Stirnseite eines langen, schmalen Raums.

In einer langen Schlange müssen die Schulklassen derzeit während der Klassenfahrt nach Paris anstehen, um sich am Gemälde vorbeizuschieben. Aktuell hat der Besucher vor der Mona Lisa oft kaum 50 Sekunden Zeit, bevor er in der nachdrängenden Masse weitergetragen wird. An eine entspannte Kunstbetrachtung ist so nicht zu denken. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage förderte dann auch Erschreckendes zutage. Die Kommentare reichten von „war noch nie so enttäuscht“ bis „Folter“. Das Gemälde sehe aus der Entfernung aus wie eine Briefmarke und sei „das enttäuschendste Meisterwerk der Welt.“

Laurence des Cars, die Direktorin des Louvre, will darauf nun reagieren. Das Meisterwerk soll künftig in einen speziellen Raum im Keller zu bestaunen sein. Mit kontrolliertem Zugang und verbessertem Seherlebnis. Auch die Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die das Renaissance-Gemälde braucht, ließen sich dort besser kontrollieren. Der neue Raum wäre Teil einer umfassenden Renovierung des Museums und würde bis zu sechs Millionen Besuchern nahezu direkten Zugang zur Mona Lisa eröffnen.Aber wie so oft steht die Finanzierung noch in den Sternen. Auf 500 Millionen Euro werden die Kosten geschätzt. Berichten zufolge hat das Kulturministerum bereits Bereitschaft signalisiert, einzig Finanzminster Bruno Le Maire muss zu einer Zeit noch überzeugt werden, in der Frankreich seine Staatsausgaben drastisch reduzieren will. Wann der Umzug erfolgen soll, steht daher noch in den Sternen.

Bis zum finalen Umzug von da Vincis berühmtesten Gemälde müssen die Schüler während der Klassenfahrt nach Paris noch mit der langen Schlange vor der rätselhaften Frau mit dem geheimnisvollen Lächeln vorlieb nehmen. Für ein Selfie reicht es aber allemal. Dafür ist der Eintritt in den Louvre für Kinder und jugendliche EU-Bürger unter 26 Jahren frei.

Öffnungszeiten:
täglich außer dienstags 09:00 – 18:00 Uhr

Notre-Dame de Paris – Wiedereröffnung eines Weltkulturerbes

Die Wiedereröffnung von Notre-Dame nach dem verheerenden Brand findet am 8. Dezember 2024 statt. Im Bild die kathedrake auf der Insel in der Seine, im Vordergrund der Fluss.

Nur wenige Worte muss man über Notre-Dame de Paris verlieren. Unsere liebe Frau von Paris, unsere Herrin, die berühmteste Kirche Frankreichs, Europas, vielleicht sogar der Welt. Nicht nur das geistige sondern auch das geografische Herz von Paris. Direkt vor der Kirche befindet sich der Point Zéro. Von hier wird die Länge aller Straßen Frankreichs berechnet. Hier lebte und litt Hugos Glöckner, hier liegt die letzte Ruhestätte des Sonnenkönigs, hier wurde Napoleon zum Kaiser gekrönt, hier wird die Dornenkrone als bedeutendste Reliquie des Christentums verwahrt. Und hier ereignete sich 2019 einer der verheerendsten Brände für das christliche Abendland.

Am Abend des 15. April kam es in der Kathedrale zu einem Großbrand, der erst am Morgen des Folgetags unter Kontrolle gebracht werden konnte. Große Teile des Dachstuhls verbrannten dabei, der hölzerne Vierungsturm stürzte ein und das Gewölbe des Hauptschiffes wurde teilweise schwer beschädigt. Zahlreiche Kunstschätze sowie die Glocken und Reliqien hingegen konnten gerettet werden. Noch am Tag nach der Tragödie machte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein ambitioniertes Versprechen. Das teilweise zerstörte Gotteshaus solle innerhalb von fünf Jahren wieder aufgebaut werden. Ein Versprechen, an das damals nur wenige glaubten und das nun kurz vor der Vollendung steht.

In den 5 Jahren nach dem verheerenden Brand erlebt Notre-Dame einen spektakulären Wiederaufbau. Und in fünf Monaten, am 8. Dezember 2024, soll die Kathedrale wiedereröffnen. Seit letztem Jahr bereits ragt ein identischer Nachbau des Spitzturms wieder 96 Meter hoch in den Himmel über Paris. An der Spitze befinden sich eine Krone, ein Hahn und ein Kreuz. Der Originalhahn, der in den Trümmern gefunden wurde, soll wie andere Objekte aus dem Inneren später in einem Museum über Notre-Dame ausgestellt werden.

Die zweite Wiedergeburt der Seele Frankreichs

Es war Victor Hugo, der Säulenheilige der französischen Literatur, der Notre Dame in all ihrer heutigen Bedeutung erst in das Herz der Franzosen pflanzte. Vor seinem Weltroman „Der Glöckner von Notre-Dame“ war Unsere Liebe Frau ein ziemlich mürbes Gemäuer. 1793 stürmten die Revolutionäre das Gotteshaus und zerstörten die Inneneinrichtung. Im Gegensatz zu zahlreichen Klöstern wurde die Kirche nicht abgerissen, aber entweiht. Und zum Tempel des Kults des höchsten Wesens erklärt. Ein zivilreligiöser Hokuspokus der Jakobiner. Mit dem Sturz Robbespierres war der Spuk aber schnell wieder vorbei. Später dann diente die Dame sogar als Weindepot. Doch selbst die erneute, liturgische Nutzung unter Napoleon, der sich hier zum Kaiser krönte, konnte den Verfall nicht aufhalten.

Erst durch das Buch, das 1831 erschien und das Hugo nur schrieb, um auf den beklagenswerten Zustand der Kirche aufmerksam zu machen, bekam Notre-Dame eine gründliche Sanierung und ihre Seele zurück. Und nun bekommt die Kathedrale, die zum UNESCO-Welterbe und zum geistigen Erbe jedes Franzosen gehört, zum zweiten Mal ihre Seele zurück.

Die Wiedereröffnung wird am 8. Dezember sein. Zum Fest der Unbefleckten Empfängnis, eines der höchsten Marienfeste. Ab dann können die Schüler während ihrer Klassenfahrt nach Paris endlich wieder die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Frankreichs bestaunen. Man rechnet fortan mit 14 Millionen Besuchern jährlich statt 12 Millionen wie vor dem Brand. Der Besuch der Kathedrale ist übrigens kostenlos. Kinder und Jugendliche bis 26 Jahre haben auch freien Eintritt zu den Türmen, von denen man eine fantastische Sicht über Paris hat.